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Donnerkeile auf Rügen

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Donnerkeile auf Rügen

Du hast bestimmt schon einmal von Ammoniten gehört, den spiraligen Fossilien, die häufig in Gesteinsschichten aus dem Erdaltertum gefunden werden. Aber hast Du schon einmal von Belemniten gehört? Diese weniger bekannten Fossilien sind ebenfalls Überreste aus der Vergangenheit. Sie geben Einblicke in die Unterwasserwelt vor Millionen von Jahren. Ihre versteinerten Skelette, auch Rostren genannt, kannst Du heute an Rügens Stränden finden. Im Volksmund heißen sie Donnerkeile. In diesem Artikel möchten wir dir mehr darüber erzählen und Dir zeigen, warum sie für Paläontologen und Fossiliensammler so interessant sind.

Was sind Belemniten?

Belemniten sind Fossilien von Tintenfischen, die vor etwa 240 bis 65 Millionen Jahren in den Weltmeeren lebten. Im Gegensatz zu Ammoniten, die sich in einer spiralförmigen Schale entwickelten, besaßen Belemniten eine röhrenförmige Kalziumkarbonat-Schale, die sich in einem hinteren Teil des Körpers befand. Dieser hintere Teil des Körpers, der auch als „Belemnitenrohr“ bezeichnet wird, war oft das Einzige, was von diesen Tintenfischen übrig blieb, wenn sie starben und im Boden begraben wurden.

Wie entstehen Donnerkeile?

Wenn ein Belemnit starb, sank der Körper in den Meeresgrund ab, wo er sich im Laufe der Zeit mit Sedimenten und Gesteinsschichten ablagern konnte. Durch den Druck und die Wärme, die auf die Sedimente einwirkten, konnten sich die organischen Bestandteile des Körpers allmählich auflösen, während die harten Schalenteile erhalten blieben.

Mit der Zeit konnten sich die Schalenteile dann in Gestein wie Kalkstein oder Dolomit einbetten und als Donnerkeile erhalten bleiben. Es handelt sich dabei um lange, kegelförmige Steine in braun-gelblicher Farbe. Diese Fossilien können heute in Gesteinsschichten aus dem Jurazeitalter und dem Kreidezeitalter gefunden werden. Sie sind also unglaubliche 65 bis 2000 Millionen Jahre alt!

Warum sind Donnerkeile so interessant?

Donnerkeile sind für Paläontologen und Fossiliensammler interessant, weil sie Einblicke in die Unterwasserwelt vor Millionen von Jahren geben. Sie liefern wertvolle Informationen über die Evolution und Verbreitung von Tintenfischarten und ihren Lebensraum. Oft sind sie gut erhalten und einzigartig sind in ihrer Form. Sie können in verschiedenen Größen und Formen gefunden werden, von langen und schlanken Rohren bis hin zu kürzeren und breiteren. Einige Belemniten-Arten besaßen sogar besondere Merkmale wie Zacken oder Rillen auf ihren Schalen, was sie von anderen unterscheidet.

Da Belemniten nur in bestimmten Gebieten und zu bestimmten Zeiten vorkamen, können Donnerkeile auch dazu verwendet werden, geologische Schichten zu datieren. So rekonstruieren Forscher die Umweltbedingungen der Vergangenheit. Belemniten-Fossilien werden oft in Kalksteinen gefunden, was darauf hindeutet, dass sie in Gebieten lebten, die reich an Pflanzen waren und in denen sich viel Kalkablagerungen bildeten.

Wo finde ich Donnerkeile auf Rügen?

Belemniten-Fossilien sind nicht nur für Wissenschaftler und Paläontologen interessant, sondern auch für Fossiliensammler und Liebhaber von Naturgeschichte. Durch die Vielseitigkeit in Form und Erscheinung sind die Steine eine beliebte Ergänzung in Sammlungen. Sie geben ein eindrucksvolles Beispiel für die Vielfalt der Lebensformen, die es einmal auf unserem Planeten gab.

Doch wo findest Du sie? Gehst Du auf die Suche nach Fossilien, solltest Du gute Schuhe tragen, denn Du wirst vor allem an Steinstränden unterwegs sein. An den steinigen Küsten der Insel liegen nämlich viele Donnerkeile. Besonders gut sind Deine Chancen zwischen Lohme und dem schönen Sassnitz. Diese Region eignet sich wunderbar für Wanderungen mit der ganzen Familie. Sei stets aufmerksam und geduldig, dann wirst Du fündig.

Auf öffentlichen Flächen kannst Du sorglos sammeln. Achte jedoch immer darauf, dass Du die Fossilien vorsichtig aus dem Boden gräbst. Bist Du zu grob, könntest Du das empfindliche Ökosystem und die Umgebung dort stören. Um auf privaten Grundstücken Donnerkeile zu suchen, brauchst Du selbstverständlich die Erlaubnis des Eigentümers.

Donnerkeile: sagenumwobene Fossilien

Die Fossilien sind nicht nur geologisch äußerst spannend. Sie umgibt auch ein Netz von Mythen aus alter Zeit. Früher dachten die Germanen, Donnerkeile entstünden, wenn Thor tobte und seine Blitze niedergehen ließ. Daher war es Brauch, die Steine bei sich zu sammeln, um das Haus vor Unwettern zu schützen. Sie dienten jedoch auch als Medikament, das gegen eine Vielzahl von Erkrankungen helfen sollte. Manch einer sah Donnerkeile als Phallussymbol. So sollten sie auch aufs Liebesleben eine positive Wirkung ausüben.

Schätze an Rügens Küsten

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Belemniten faszinierende Fossilien sind, die uns Einblicke in die Unterwasserwelt vor Millionen von Jahren geben. Sie helfen uns, mehr über die Evolution und Verbreitung von Tintenfischarten zu erfahren. Ihre Vielseitigkeit in Form und Erscheinung machen sie zu einer interessanten Ergänzung in Sammlungen von Paläontologen, Fossiliensammlern und Naturliebhabern. Mit ein bisschen Glück und Geduld kannst Du ein solch beeindruckendes Zeugnis vergangener Zeitalter finden.

FAQ Donnerkeile

Was sind Donnerkeile und wie entstehen sie auf Rügen?

Fossilien sind Überreste von Tintenfischen, die vor Millionen von Jahren gelebt haben – Belemniten. Sie entstehen, indem ihre Körperteile im Laufe der Zeit im Boden oder im Gestein eingeschlossen werden. Auf Rügen kann man Fossilien aus der Jurazeit und der Kreidezeit finden, die bis zu 200 Millionen Jahre alt sind.

Wo findet man Donnerkeile auf Rügen?

Fossilien kann man überall auf Rügen in Kalksteinbrüchen und an der Steinküste finden.

Wie kann man Fossilien auf Rügen sammeln und welche Regeln sollte man beachten?

Es ist erlaubt, Fossilien auf öffentlichen Flächen zu sammeln. Möchtest Du auf Privatgrundstücken sammeln, brauchst Du vorher die Erlaubnis des Eigentümers. Schütze dabei die Umwelt und das Ökosystem, indem Du Dich an bestimmte Regeln hältst. Zum Beispiel sollte man die Fossilien nicht aus dem Boden herausbrechen, sondern sie vorsichtig ausgraben und die Umgebung unbeschadet zurücklassen.

Quellen